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Natur- und Artenschutz

Insbesondere das Rebhuhn hat hierbei einen besonderen Stellenwert. Waren sie noch bis in die 1960-er Jahre einer der häufigsten Feldbewohner, sind die Bestände bundesweit um etwa 90 Prozent geschrumpft und mittlerweile vom Aussterben bedroht. Einst Kulturfolger und Nutznießer der kleinbäuerlichen Landwirtschaft wurde gerade dem Rebhuhn dessen Intensivierung zum Verhängnis. Auch in unserem Revier gab es keine wildlebenden Rebhühner mehr.


Zum Erhalt dieser Art haben wir im Rahmen eines Wiederansiedelungsprogramms nunmehr etwa 140 Tiere ausgewildert.


Rebhühner brauchen, wie auch der Fasan und überhaupt die Hühnervögel, in den ersten Lebenswochen zwingend tierisches Eiweiß als Nahrung für die Küken. Sie sind auf die offenbar immer seltener werdenden Insekten angewiesen.


Den Lebensraum der Rebhühner versuchen wir möglichst optimal zu gestalten, in dem wir streifenweise, zeitversetzt Blühflächen, Getreide und Schwarzbrachestreifen schaffen. Ein Teil der über Winter stehengebliebenen Blühflächen bleibt unbearbeitet und wird der Selbstbegrünung überlassen. Mit den aufstehenden, vertrockneten Pflanzen bieten sie so optimale Brutbiotope. Nicht nur für die Rebhühner. Der jeweils andere Teil wird im Frühjahr gemulcht, gepflügt und neu eingesäht. Er fällt zwar als Brutraum aus, bietet aber mit seiner neuerlichen Blütenpracht zur Schlupfzeit der Küken, einen Magneten für alle Insekten, die dann als notwendige Nahrungsquelle zur Verfügung stehen. Insbesondere die Blühflächen, mit einem hohen Anteil an Wildpflanzen mit mehrjähriger Standzeit, sind dabei besonders wertvoll. So schließt sich der Kreislauf. 


Mit den umliegenden Grünlandflächen, den Hecken und eingesprengten kleinen Waldparzellen, bietet sich so ein Lebensraum für viele, insbesondere auch bedrohte Tierarten. Auch Kiebitz oder Feldlerche, die aktuell ebenfalls nicht mehr vorkommen, dürfte die so gestaltete Feldflur wieder geeigneten Lebensraum bieten. 

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